Es ist anzunehmen, dass sich bereits im 16. Jahrhundert Täufer in der Gegend von Erpolzheim versammelt haben. Im Oktober 1600 wird jedenfalls berichtet, dass „nächtliche Versammlungen“ hier stattfanden. 1689 taucht in den Quellen dann ein Nikolaus Zerger auf, der zu den Täufern gehört haben dürfte, die nach dem 30-jährigen Krieg aus der Schweiz in die Pfalz und damit auch nach Erpolzheim einwanderten. Im 18. Jahrhundert sind weitere Namen von Täufern bekannt, die alle auf eine Schweizer Herkunft schließen lassen.
Seit 1756 versammelten sich die Mennoniten in einem Raum auf dem Anwesen von Johannes Ummel, über dem Kelterhaus (Hauptstr. 40). Mit kurzer Unterbrechung fanden hier alle Gottesdienste bis 1963 statt. Dann vereinigte sich die Gemeinde in Erpolzheim mit jener in Friedelsheim, zu der sowieso schon immer ein sehr enges Verhältnis bestand. Über dem Tor erinnert noch ein Stein an Johannes Ummel.
2009 wurde beim Umbau des Gemeindehauses in Friedelsheim eine Bibel aus dem Jahr 1760 entdeckt, die der Erpolzheimer Gemeinde von Jakob Bletscher geschenkt wurde.
