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Täuferbewegung und Reformation

Die Mennoniten gehen zurück auf die reformatorische Täufer­bewegung, die im frühen 16. Jahrhundert entstanden ist. Die Reformation war äußerst plural. Neben ­Martin Luther, auf den sich die Lutheraner beziehen, und Ulrich Zwingli, auf den sich die Reformierten berufen, gab es mit ­Balthasar Hubmaier, Hans Hut, Pilgram Marpeck, Jakob Huter und Menno Simons auch Reformatoren mit täuferischer Ausrichtung.

Für die Täufer wie für die Lutheraner und die Reformierten war die Bibel die Grundlage des Glaubens. Alle teilten die Auffassung, dass der dreieinige Gott den Menschen in seiner Gnade Zuwendung und Anerkennung schenkt.

Verbreitung der täuferbewegung 1525 1550
Die Täufer waren im 16. Jahrhundert in Mitteleuropa weit verbreitet. Die drei wesentlichen täuferischen Gruppen waren damals die Schweizer Brüder, die Hutterer und die Mennoniten.
Gravur Menno Somons mit Hut, der ein Buch hält, symbolisiert Wissen und Bildung in einem eleganten, historischen Design.
Die Mennoniten sind nach dem friesischen Täufer Menno Simons benannt. Dieser gründete ab Ende der 1530er Jahre viele Gemeinden zwischen Friesland und der Ostseeküste.

Wie sich jedoch christliches Leben konkret gestalten sollte – darüber gab es unterschiedliche Auffassungen. So waren die Täufer davon überzeugt, dass ein Christ keine Waffen tragen, gewaltfrei leben und keine Eide leisten soll. Zudem plädierten sie für eine konsequente Trennung von „Staat“ und Gemeinde und praktizierten die Glaubens- oder Erwachsenentaufe, was ihnen den negativen und diffamierenden Namen „Wiedertäufer“ gab.

Die erste täuferische Glaubens- oder Erwachsenentaufe fand am 21. Januar 1525 in Zürich statt.

Da die täuferischen Glaubensüberzeugungen in ihrer Zeit äußerst nonkonform waren und Ängste vor Aufstand und Rebellion weckten, wurden die Täufer von Anfang an hart verfolgt. Sie wurden entweder hingerichtet oder des Landes verwiesen. 1529 legte das Mandat von Speyer für das gesamte Heilige Römische Reich deutscher Nation die Todesstrafe für „Wiedertaufe“ fest.