Kohlhof

Flucht, Duldung, Heimat

Als es im 17. und 18. Jahrhundert in der Schweiz immer wieder zu Verfolgungen der Täufer kam, flohen viele von ihnen in die Pfalz. Die ersten Mennoniten („Mennisten“) kamen vermutlich 1714 zum Kohlhof. Urkundlich werden beispielsweise die Namen Staufer, Gochenauer und Blickensdörfer nachgewiesen.

Da ihre Anzahl in der Pfalz begrenzt wurde, setzte schon sehr früh eine Auswanderungswelle nach Nordamerika ein. Die Glaubensflüchtlinge waren in der Kurpfalz anfänglich nur geduldet. Sie durften zunächst keinen eigenen Grundbesitz haben, ihre religiösen Versammlungen mussten sie, begrenzt auf eine Zahl von 20 Personen, in Privathäusern abhalten. Außerdem wurde ein „Schutzgeld“ erhoben. Auf den allgemeinen Friedhöfen, in „geweihter Erde“, durften Mennoniten nicht bestattet werden.

Im Jahr 1790 wurden ihnen erstmals religiöse Zusammenkünfte genehmigt, ebenso wie der Bau einer Kirche. Diese wurde jedoch erst 1888 fertiggestellt. Die Mennonitengemeinde Kohlhof hat derzeit etwa 90 getaufte Mitglieder.

www.mennonitengemeinde-kohlhof.de

Broschüre: Historischer Rundgang Kohlhof