Klosterhof und Adelsgut – Mennonitenhof – Kulturwerkstatt
Viele mennonitische Familien führen Teile ihres Stammbaums auf den Haftelhof zurück. 1747 waren die ersten Täufer als Pächter des kurpfälzischen Regierungsrats und Erbbeständers Michael von Weber hier. Während Nachbarn und Behörden die „Wiedertäufer“ ablehnten, setzte er sich für sie ein. Er bevorzugte Mennoniten wegen ihrer fleißigen und kenntnisreichen Landbewirtschaftung. Ab 1760 waren Elias Dettweiler und Magdalene, geborene Lehmann, sowie Johannes Schowalter und Katharina, geborene Lehmann, Pächter. Von ihren Nachfolgern verzogen um 1809 Heinrich Schmitt und Ulrich Lehmann. Christian Schowalter und Jakob Hauser wanderten 1818 nach Oberbayern ab. Der letzte Dettweiler starb 1880 hier. Mitpächter war für einige Jahre Jakob Roth. 1856 erwarb Christian Muselmann, verheiratet mit Maria Hege, die östliche Hofhälfte. Ihre Nachfahren verkauften das Eigentum 1946.
Seit 1790 gab es einen „Betsaal“ im Raum über der Hofeinfahrt. Zum Gottesdienst kamen auch die Deutschhöfer und Geisberger Mennoniten.
Aufsätze zum Haftelhof:
Übel, Rolf: Der Haftelhof. Geschichte eines alten Familienbesitzes. In: Armgart, Martin [Ed.] u. a., Schweighofen – ein Dorf im Viehstrich 1311 – 2011. Schweighofen 2011. S. 385-418
Paul Schowalter: Mennoniten auf dem Haftelhof (MGBl 1971 S. 39-50)