Dieser Friedhof im Holstenkamp 80 /82 (früher Friedhofsstraße) im Stadtteil Bahrenfeld ist der kleinste Friedhof der Hansestadt Hamburg.
Die ca. 7000 m² Fläche erwarb die Mennonitengemeinde 1873 als Ersatz für den alten Friedhof auf St. Pauli. Dieser lag in der Großen Rosenstraße, heute Paul-Roosen-Straße, benannt nach dem ehemaligen mennonitischen Prediger Paul Roosen (1582 – 1649).
Von 1675 bis 1915 fand das Gemeindeleben der Mennoniten in der Großen Freiheit 73/74 statt. Zunächst in einer Holz-, später in einer Steinkirche, versammelten sich die Gemeindeglieder vor den Toren Hamburgs, da sie in der lutherischen Hansestadt – wie viele andere Religionsgemeinschaften – nicht geduldet waren.
Viele Mitglieder der Mennonitengemeinde auf St. Pauli entstammten reichen Kaufmannsfamilien, die für ihre Verstorbenen Familiengrüfte anlegten und opulente Grabsteine erstellen ließen.
Im Zuge der Auflösung des alten Friedhofs wurden 1936 insgesamt 38 historisch wertvolle Grabplatten zum neuen Friedhof transportiert und in einem inzwischen denkmalgeschützten Bereich neu angeordnet. Die teilweise auf Niederländisch verfassten Inschriften werden von Hausmarken und Familienwappen geschmückt. Die älteste Grabplatte stammt aus dem Jahr 1679.
Eine 1874 errichtete Friedhofskapelle wurde im 2. Weltkrieg zerstört. Das Friedhofsgärtnerhaus wurde 2010 an einen Privateigentümer verkauft.
Bis vor wenigen Jahrzehnten war der Friedhof nur verstorbenen Gemeindegliedern vorbehalten. Heutzutage dürfen auch Nicht-Mennoniten auf diesem Friedhof ihre letzte Ruhe finden.
