Herrschaftliche Bannmühle – Mennonitisches Anwesen – Kulturzentrum
Die Bettinger Mühle wird 1246 erstmals urkundlich erwähnt. Auch aus den folgenden Jahrhunderten gibt
es vereinzelt Nachrichten. 1706 wurde die Mühle durch den Waffenschmied Mathias Vogelfanger aus
Wallerfangen im Auftrag des lothringischen Amtes Schaumburg neu errichtet und erfolgreich betrieben.
Ab 1735 wurde sie genossenschaftlich von Bauern geführt. Die französischen Besatzer hoben 1793 den
grundherrlichen Zwang, alles Getreide dort mahlen zu lassen („Bann“), auf. Ab dem Jahre 1800 bewirtschafteten die Mennonitenfamilien Schertz, Oesch und Nafziger die Mühle, ab 1908 als Eigentümer. 1930 modernisierte Johann Scherz die Mühleneinrichtung. Der letzte mennonitische Müller, Wilhelm Guth, aus
Busenberg bei Pirmasens stammend, gab 1978 die Mühle aus Altersgründen auf.
Das heutige Anwesen mit dem um 1900 erbauten schönen Wohnhaus würde es ohne den „Verein zur
Erhaltung der Bettinger Mühle“ in dieser Form nicht mehr geben. Seit 1994 sorgt er mit großem Geschick
für den Fortbestand der Mühle.